
Kronen Zeitung
DERBY-EKLAT UM RAPID
Anzeige ist raus! Schaden ist längst angerichtet
Bundesliga und ÖFB „verurteilen“ Rapid. Der Senat 1 ermittelt - von Sperren bis Punkteabzug ist alles möglich. Marco Grüll muss in Bremen zum Rapport antreten.
Das „kann“ auch nur Rapid! Binnen weniger Stunden wurde aus dem Derby-Sieg ein riesiger Image-Schaden. Weil Geschäftsführer Steffen Hofmann bei der Party mit den Fans unter dem Block West die Austria als „A****löcher“ beleidigte, Co-Trainer Kulovits, Kapitän Burgstaller und Co. auch zum Megafon griffen, den violetten Bezirk verunglimpften und als negative „Krönung“ auch noch homophobe („oaschwoarme Veilchen“) Gesänge anstimmten …
Gestern, nachdem die Videos viral gegangen waren, gab Rapid - nach Entschuldigungen bei der Austria - auch ein offizielles Statement ab, drückten vom Präsidium um Boss Wrabetz bis hin zu Burgstaller (für alle Spieler) alle ihr Bedauern (siehe Zitate) aus.
Im „Finale“ ohne Stützen?
Und eine interne Aufarbeitung wurde angekündigt. Aber der Schaden ist längst angerichtet, es gibt Konsequenzen:
- Weil „die Vorbildwirkung von Fußballern, Betreuern und Funktionären über das Geschehen am grünen Rasen hinausgeht“, erstattete die Bundesliga beim Senat 1 Anzeige. Konkret wurden der Verein, die Funktionäre Hofmann und Kulovits und die beteiligten Spieler Burgstaller, Grüll, Hedl, Schick und Max Hofmann angezeigt. Aber nicht beim Ethikkomitee, sondern beim Straf- und Beglaubigungsausschuss. Daher betreffen die Strafen nicht nur das Geldbörserl, sondern auch den Sport - von Sperren bis sogar Punkteabzug ist theoretisch alles möglich.
Rapid hat eine Woche, um eine Stellungnahme abzugeben. Nicht auszuschließen, dass in der letzten Runde des Grunddurchgangs in Klagenfurt, möglicherweise ein Finale im Kampf um die Top 6, Stützen fehlen.
- Aber der Eklat hat kein Ablaufdatum: Die „Bild“ titelte vom Skandal des neuen Werder-Stars. Grüll, der sich via soziale Medien nochmals entschuldigte, die „vollen Konsequenzen tragen werde“. Er wechselt ja im Sommer an die Weser. Wo Fans die Bremer auffordern, die Verpflichtung des Rapidlers rückgängig zu machen. Grüll musste daher auch bei den Deutschen gestern telefonisch zum Rapport.
Auch Goalie Niklas Hedl, bei dem ein Auslandstransfer nur eine Frage der Zeit ist, hat sich keinen Gefallen getan. Der 22-Jährige ist zwar, wie auch Grüll, alles andere als ein Bad Boy, bislang vorbildlich, aber so eine Entgleisung bleibt vielen länger in Erinnerung als Tore oder Glanzparaden.
ÖFB behält Schritte vor
Zudem sind Hedl, Burgstaller und Grüll ja auch EURO-Kandidaten. Jetzt behält sich der ÖFB „bis zur vollständigen Klärung des Sachverhalts weitere Schritte vor“ - Präsident Klaus Mitterdorfer: „Dieses Verhalten ist mit den Werten des Fußballs nicht vereinbar. Die Aussagen sind trotz aller Rivalität und Emotionen inakzeptabel.“
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